Boxhagener Str. 107 / Niederbarnimstr. 15

Unser erstes Haus im Friedrichshain

Das Eck­haus im Friedrichshain ist heute das Zuhause für 30 Mieter und Mieterin­nen, von denen alle Mit­glied in der Selb­st­Bau e.G. sind.
Das Kiezki­no INTIMES ist neben dem Café INTIMES der wohl bekan­nteste Gewerbe­mieter im Haus an der verkehrsre­ichen Box­ha­gen­er Straße.

Schon rel­a­tiv früh, Anfang 1992, bewarb sich eine Mieter­gruppe um den Kauf des Haus­es bei der Woh­nungs­ge­sellschaft Friedrichshain (WBF). Dies wurde, auch in den fol­gen­den Jahren, mit dem Hin­weis auf ungek­lärte Alteigen­tümer­ansprüche abgelehnt. Die WBF als Ver­wal­ter ließ nur die notwendig­sten Repara­turen im und am Haus durch­führen, kon­nte deshalb auch kaum Mieter­höhun­gen durch­set­zen. 

Im Sep­tem­ber 1997 war das Haus frei von Alteigen­tümer­ansprüchen, die WBF informierte die Mieterin­nen und Mieter davon jedoch nicht, son­dern suchte und fand sehr schnell einen pri­vat­en Käufer. Im Sep­tem­ber 1997 unter­schrieb der Geschäfts­führer der RIMA Bauge­sellschaft mbH den Kaufver­trag. Die Haus­gruppe erfuhr erst Ende Jan­u­ar 1998 durch die Ankündi­gung von Aus­bau­maß­nah­men, dass im Haus Verän­derun­gen anstün­den. 

Foto Boxhagener St.

In dieser Sit­u­a­tion beschloss die Haus­gruppe mit großer Mehrheit, sich an die Selb­st­Bau e.G. zu wen­den, um mit ihrer Hil­fe das Haus zu erwer­ben. Das Kau­fange­bot ging am 17. Feb­ru­ar 1998 der WBF zu. Der End­punkt des skan­dalösen Ver­hal­tens seit­ens der WBF: Den MieterIn­nen wurde am 26. Feb­ru­ar mit­geteilt, dass zum 1. März das Haus incl. Ver­wal­tung an die RIMA gehe.

Das Bezirk­samt in der Bezirksverord­neten­ver­samm­lung miss­bil­ligte das Ver­hal­ten der WBF, sah aber keine Hand­lungsmöglichkeit. Die Weit­er­gabe von Infor­ma­tio­nen an die Presse durch die MieterIn­nen zeigte jedoch Wirkung. Der Geschäfts­führer der RIMA bat um ein klären­des Gespräch, bei dem ihm die Haus­gruppe am 17. März ein nochma­liges Kau­fange­bot machte. 

Die RIMA trat am 24. März mit einem Verkauf­sange­bot an die Selb­st­Bau e.G. her­an; knapp vier Wochen später unter­schrieb die Genossen­schaft den Kaufver­trag. Seit dem 1. Juni gehört das Haus ihr – ein glück­lich­er Aus­gang für die Haus­ge­mein­schaft.