Rykestr. 14

Das erste Projekt unserer Genossenschaft

Die Geschichte der bei­den Häuser Rykestr. 13 und 14 begin­nt am Ende des vorigen Jahrhun­derts. Berlin, seit 1871 Haupt­stadt des Deutschen Reich­es, hat­te sich zu einem großen Indus­trie- und Han­del­szen­trum entwick­elt, erlebte einen einzi­gar­ti­gen und Jahrzehnte andauern­den Bauboom. Der Nor­den und Osten Berlins ver­lor in diesen Jahrzehn­ten seinen Vorstadtcharak­ter, die Wind­mühlen und die kleinen zweistöck­i­gen Häuser wichen Miet­shäusern mit Werk­stät­ten auf den Höfen. Immer mehr Men­schen vom Lande drängten in die Metro­pole auf der Suche nach Arbeit. In dieser Zeit wur­den neue Straßen angelegt, welche die Stadt entschei­dend erweit­erten.

1890 hat­te die Rykestraße noch keinen Namen, sie hieß Straße Nr. 35 und wurde von der „Aktienge­sellschaft für Grundbe­sitz und Hypotheken­verkehr“ im Auf­trag der Stadtver­wal­tung erschlossen.

1990

Die Mieter/innen der Häuser Rykestr. 13 und 14 schlossen sich im März 1990 zur Mietergenossen­schaft “Selb­st­Bau e.G.” zusam­men und sanierten ihre Häuser. Bis auf eine ältere Mieterin wur­den 1990 alle Bewohner/innen Mit­glied der Genossen­schaft, mit einem Pflich­tan­teil von 1.000.-DM. Auf jeden Quadrat­meter Wohn­fläche ent­fie­len weit­ere Anteile in Höhe von 300.-DM, die zum aller­größten Teil in Eigen­leis­tung erbracht wur­den. Die Rykestraße 14 samt Grund­stück wurde mit Hil­fe eines Bankkred­its erwor­ben, für die Rykestr. 13 bestand ein 20jähriger Pachtver­trag welch­er 2013 aus­lief.

Die Sanierungsar­beit­en wur­den mit För­der­mit­teln aus dem “25-Mil­lio­nen-Pro­gramm” (ehem. Pro­gramm des Sen­at für die behut­same Stadterneuerung) durchge­führt bzw. mit Baukosten­zuschüssen aus dem Pro­gramm für bauliche Selb­sthil­fe. So erhielt das Pro­jekt 85 % Zuschüsse. Die restlichen 15 % mussten in Eigen­leis­tung erbracht wer­den. In diese Eigen­leis­tung der Genossen­schaft ging die bere­its erwäh­nte Selb­star­beit und das erbrachte Eigenkap­i­tal der Mit­glieder ein.

Bin­nen zwei Jahren, von 1992 bis 1994, ist aus den bei­den Alt­baut­en mit den teil­weise schon unbe­wohn­baren Hin­ter­häusern bzw. Querge­bäu­den ein hochw­er­tig aus­ges­tat­teter Gebäudekom­plex mit damals 44 fam­i­lien­gerecht­en, preiswerten Woh­nun­gen gewor­den. Die his­torischen Alt­ba­u­fas­saden ein­schließlich der tra­di­tionellen Kas­ten­dop­pelfen­ster wur­den bewahrt bzw. wieder­hergestellt. Für Woh­nun­gen in den Hinterhäusern/Quergebäuden wur­den die Belüf­tungsmöglichkeit­en verbessert. Die Fen­ster wur­den auch ver­größert und schal­lisoliert und zusät­zlich Balkone ange­baut. Die Hof­be­grü­nung und die Spielplatzgestal­tung wurde von den Haus­be­wohn­ern selb­st vorgenom­men. Außer­dem ent­standen eine Hauswerk­statt und ein Freizeitraum auf den Dachter­rassen.

2013

Der Pachtver­trag für das Haus Rykestr. 13 lief aus und kon­nte trotz langjähriger inten­siv­er Bemühun­gen lei­der nicht ver­längert, bzw. das Haus gekauft wer­den.

Bauzeit: 1992 bis 1994.