Landsberger Allee 55

Therapeutische Wohngemeinschaft und Betreutes Apartmentwohnen

Die Lands­berg­er Allee 55 befind­et sich im Bezirk Friedrichshain, an der Gren­ze zum Bezirk Pren­zlauer Berg, in unmit­tel­bar­er Nähe zum Volkspark Friedrichshain.
Die in dem Baublock noch vorhan­de­nen Teile der grün­derzeitlichen Bebau­ung, zu der auch das Objekt Lands­berg­er Allee 55 gehört, bilden eines der weni­gen baulich erhal­tenden Ensem­ble an der Lands­berg­er Allee. Die rel­a­tiv schmalen und tiefen Grund­stücke waren ursprünglich mit Vorder­häuser, Seit­en­flügeln und Querge­bäu­den bebaut.

Das Gebäude wurde um 1910 erbaut. Bis zur Nutzung als Büro­ge­bäude waren in den Obergeschossen Woh­nun­gen und im Erdgeschoss Geschäfte. Von 1993 bis 1996 wurde das Gebäude durch die Betreu­ungs­be­hörde des Bezirk­samtes Friedrichshain genutzt. Dafür wur­den einige wenige Instand­set­zungsar­beit­en durchge­führt. Seit 1996 ste­ht das Gebäude leer und es beste­ht erhe­blich­er Sanierungs­be­darf.

Die Grund­stücks­größe beträgt 1.008 m². Es han­delt sich bei dem Gebäude um ein fün­fgeschos­siges Vorder­haus, der Hof ist unbe­baut. Die Nutzfläche des gesamten Haus­es (ohne Dach) beträgt 750 m².

2004 wurde das Objekt von der Selb­st­Bau e.G. erwor­ben und ist für min­destens 20 Jahre an Lebenswel­ten e. V. ver­mi­etet. Dieser langfristige Mietver­trag sichert dem Mieter und damit in Folge den zukün­fti­gen Unter­mi­etern Sicher­heit und Ver­lässlichkeit in der Pla­nung und Real­isierung des Betreu­ung­spro­gramms.

Seit 1983 fördert der gemein­nützige Vere­in Lebenswel­ten e.V. mit ver­schiede­nen Pro­jek­ten die soziale und beru­fliche Inte­gra­tion schw­er behin­dert­er und sozial benachteiligter Men­schen in vielfälti­gen Betreuungs‑, Bil­dungs- und Beschäf­ti­gung­spro­jek­ten, Beratungsstellen und Inte­gra­tions­fach­fir­men. Lebenswel­ten e.V. betreut seit 1989 in seinen bis­lang vier Ther­a­peutis­chen Wohnge­mein­schaften psy­chisch erkrank­te Erwach­sene, um ihnen ein Leben in der Gemein­schaft außer­halb von Kliniken zu ermöglichen.

Dementsprechend ist hier ein soziales Wohn­pro­jekt für chro­nisch psy­chisch erkrank­te Men­schen zur Abdeck­ung des Betreu­ungs­be­darfs im Rah­men der regionalen Pflichtver­sorgung im Bezirk Friedrichshain–Kreuzberg ent­standen. Dabei ste­hen ins­ge­samt 16 Wohn­plätze zur Ver­fü­gung, wovon vier Wohn­plätze in ein­er ther­a­peutis­chen Wohnge­mein­schaft und weit­ere acht Plätze als einzeln beleg­bare Woh­nun­gen im Rah­men des Betreuten Apart­ment­wohnen aus­ge­baut sind.

Das Dachgeschoss dient als gemein­samer Aufen­thalt­sraum für die Bewohn­er des Haus­es. Im Keller befind­en sich neben Abstell­flächen für die Bewohn­er Räume für Bewegungs‑, Musik- oder Kun­st­ther­a­pie sowie ein Kon­feren­zraum.

Ein solch­es Ange­bot ist im Stan­dort Friedrichshain bis­lang nicht real­isiert wor­den, der Bedarf für diese Art von Ein­rich­tung im Bezirk ist sehr groß; dies wird von der zuständi­gen psy­chi­a­trischen Fachk­linik (Kranken­haus am Urban), dem Gesund­heit­samt Kreuzberg–Friedrichshain (Sozialpsy­chi­a­trisch­er Dienst und Psy­chi­a­trieko­or­di­na­tion) wie auch vom zuständi­gen Fach­gremi­um (Psy­chosoziale Arbeits­ge­mein­schaft) immer wieder betont.